Tauchen auf Reisen: Das sind die Nachhaltigkeitsstellschrauben
Auch Tauchen kann nachhaltig sein. Die Möglichkeiten der Gestaltung sind dabei ähnlich, wie bei anderen Reisen auch:
1. Anreise & Aufenthaltsdauer
Je länger der Aufenthalt in der Tauchdestination dauert, desto eher lohnt sich eine lange Anreise. Auch bei Flugreisen verringern sich die relativen Auswirkungen mit der Verlängerung der Aufenthaltszeit vor Ort. Statt also für eine Woche zum Tauchen nach Thailand zu fliegen, sollten Taucher*innen mehr Zeit einplanen und vor allem auch das Land außerhalb ihrer Tauchdestination erkunden und kennenlernen.
2. Gepäck und Ausrüstung
Am liebsten taucht man natürlich mit der eigenen Ausrüstung. Doch bei einer Tauchreise sollte man das Gesamtgewicht des Reisegepäcks im Blick behalten. Pressluftflaschen und Blei lassen sich meist vor Ort problemlos leihen. Vielleicht muss auch das Jacket nicht unbedingt mit auf die Reise kommen. Je weniger Gewicht, desto weniger Treibstoff (ob nun im Auto oder im Flieger) wird verbraucht.
3. Auswahl der Unterkunft und Tauchbasis
Zu einer nachhaltigen Tauchreise gehört auch die bewusste Auswahl einer Tauchbasis. Statt die erstbeste zu nehmen, können Tauchreisende auf eine nachhaltige Ausrichtung achten, die sich zum Beispiel darin zeigt, dass die Basis in Umwelt- und Meeresschutzprojekte eingebunden ist. Zudem sollten Basen gemieden werden, die Sichtungen großer Meerestiere garantieren und dafür gegebenenfalls stundenlang mit Motorbooten danach suchen.
Die Unterkunft verursacht nach der Anreise die meisten Emissionen auf einer Reise. Daher ist die Buchung einer nachhaltigen Unterkunft essentiell, um den eigenen Fußabdruck zu verringern. Einige Hotels bieten zudem selbst Tauchkurse und eine Tauchbasis an, von der aus die Gäste ihre Touren und Tauchgänge unternehmen können.
Korallen vor Ko Phi Phi, Thailand
In Thailand können Taucher*innen im Zeavola auf der Insel Koh Phi Phi übernachten. Vor der Küste erwartet sie dann eine bunte, lebendige Unterwasserwelt mit vielen Fischen, Korallen und ab und an auch größeren Besuchern wie Rochen oder Haien. Das Zeavola engagiert sich aktiv für den Erhalt dieser einzigartigen Unterwasserwelt und hält auch seine Gäste zu einem achtsamen Umgang mit der Natur an. Neben geführten Tauchgängen können auch Schnuppertauchen, PADI Tauchkurse, Nachttauchgänge und Unterwasser-Fotografie-Kurse gebucht werden.
Das Zeavola sorgt dafür, dass die Tauchgruppen klein gehalten werden. Lokale Tauchguides entscheiden gemeinsam mit den Gästen, wohin die Tour geht abhängig von Gezeiten, Wind, Bootsverkehr und Taucher-Aufkommen im Marine Nationalpark um Koh Phi Phi.
Tauchgänge im Nationalpark auf den Seychellen
Die Seychellen sind nicht für Honeymooner ein Traum, sondern auch Taucher*innen werden sich wie im Paradies vorkommen. Das Cerf Island Resort liegt direkt am Rand des Marine Nationalparks Sainte Anne und bietet damit perfekte Bedingungen für Schnorcheltouren und Tauchausflüge. Motorisierter Wassersport ist verboten. Von Krebsen und Rifffischen bis hin zu Haien und Meeresschildkröten kann man hier eine breite Vielfalt an Meereslebewesen in ihrem natürlichen Habitat erleben.
4. Verhalten und Engagement vor Ort
Auch wenn man eine Destination zum Tauchen bereist, sollte man die Gelegenheit nicht verpassen, das Reiseland und die lokale Kultur zu erleben sowie lokale Unternehmen zu unterstützen, also beispielsweise die Mitbringsel für zu Hause von einheimischen Kunsthandwerkern zu erwerben.
Darüber hinaus gibt es auch rund um das Tauchen immer Möglichkeiten, sich zu engagieren, um die Tauchdestination auch für folgende Generationen zu erhalten. So bieten Tauchbasen oder auch Hotels wie das Gili Lankanfushi auf den Malediven an, bei Projekten zur Korallenaufforstung zu helfen. Zudem sollte es für jede*n Taucher*in dazu gehören, etwaigen Müll unter Wasser aufzusammeln, mit an Land zu nehmen und ordentlich zu entsorgen. Außerdem sollte man es vermeiden, Lebewesen und insbesondere Korallen zu berühren. Achtsamkeit mit dem eigenen Flossenschlag und ein sauberes Tarieren gehören ebenfalls dazu, um nicht versehentlich etwas zu zerstören.
Alternative Destinationen zum Tauchen in Europa
So traumhaft die tropischen Destinationen sind, nicht immer hat man mehrere Wochen am Stück Zeit für eine längere Reise. Zum Glück bietet auch Europa einzigartige Tauchspots, die eine Reise wert sind. Kürzere Urlaube bieten außerdem die Gelegenheit auch unscheinbare oder unterschätzte Ziele auszuprobieren.
Tauchen auf Sizilien
Klares Wasser und eine bunte Unterwasserwelt findet man auch im Mittelmeer. Rund um die süditalienische Insel Sizilien finden sich zum Beispiel zahlreiche Tauchspots, bei denen man die Tierwelt des Mittelmeers erleben kann. Aber nicht nur das: Auch als Hobbytaucher*in kann man hier zu archäologischen Stätten abtauchen und alte Hafenanlagen und Säulen erkunden. Weitere einzigartige Spots bieten Höhlen und Wracks. Etwas Erfahrung ist oftmals Voraussetzung, da es rund um die Insel einige, teils starke Strömungen gibt.
Die meisten Tauchbasen finden sich in der Region um Palermo. Wer einen ruhigeren Übernachtungsort sucht, der ist im ADLER Spa Resort SICILIA richtig. Das Wellnessresort liegt an der Südküste direkt am Naturschutzgebiet Torre Salsa. Wilde Strände und unberührte Natur, ganz viel Ruhe und ein umfangreiches Wellnessprogramm erwarten die Gäste hier. Wer von hier nicht bis nach Palermo fahren will, kann auch in Agrigent nach einer Tauchbasis Ausschau halten.
Tauchen in der Ostsee
Ja, auch die Ostsee bietet zahlreiche Tauchspots, bei denen es sich lohnt, abzutauchen. Seien es scheinbar endlose Seegraswiesen mit Krebsen, Fischen und Seenadeln, oder eines der vielen Wracks, die zum Teil nicht sehr tief liegen. Entlang der schleswig-holsteinischen Küste finden sich zum Beispiel einige untergegangene Schiffe, die bei etwa 20 Metern Tiefe liegen. Zwischen all den Tauchspots liegt der Ort Timmendorfer Strand. Hier kann man, wenn man will, direkt an der Seebrücke einsteigen (Achtung: Bootsverkeht; Boje nicht vergessen). Nicht weit entfernt bietet das Lifestylehotel SANDeinen nachhaltigen Erholungsort mit im skandinavischen Stil eingerichteten Zimmern, Rooftop-Sauna und Langschläfer-Frühstück.
Übrigens: Auch als Nicht-Taucher*in kann man die Unterwasserwelt der Ostsee erkunden, zum Beispiel bei einem geführten, meereskundlichen Schnorchelausflug organisiert vom BUND. Startpunkt ist das Umwelthaus in Neustadt/Holstein.
Süßwassertauchen im Zeulenrodaer Meer
Auch wenn es sich Meer nennt, ist das Zeulenrodaer Meer ein Stausee mit einer Wassertiefe von bis zu 30 Metern. Rund um den See sind sieben Tauchstellen ausgewiesen, an denen man zum Beispiel die Ruinen einer alten Hafenanlage und Mühle sowie Süßwasserfische wie Hechte und Zander entdecken kann.
Eine dieser Tauchstellen liegt direkt auf dem Grundstück des Bioseehotels Zeulenroda. Das Hotel verfügt über eine eigene Bio-Bäckerei und -Fleischerei sowie einen großen Spa-Bereich. Für einen Tauchgang an der Einstiegsstelle am Hotel muss man sich die Genehmigung des Hotels einholen. Zudem sollten sich hier nur erfahrene Taucher*innen ins Wasser begeben.
Zum Üben oder für die kalte Jahreszeit steht der Tauchturm Vogtland zur Verfügung. Knapp vierzig Minuten braucht man vom Bioseehotel bis dorthin. Der Turm hat 10 Meter Tiefe (ein verstellbarer Boden bietet auch die Möglichkeit, die Tiefe zu verringern) und bietet ideale Bedingungen zum Trainieren und Üben. Kurse und Schnuppertauchen werden hier ebenfalls angeboten.
Tauchen weltweit – Es geht auch nachhaltig
Egal ob weit entfernt oder vor der Haustür: Tauchen ist eine nachhaltige Aktivität, wenn achtsam mit der Natur unter und über dem Wasser umgegangen wird. Diese Achtsamkeit wird Tauchschüler*innen oftmals schon in der Ausbildung mit auf den Weg gegeben. Und sie wird auch auf Reisen ausgelebt: beim Engagement in einem Korallenprojekt, oder beim Sammeln von Müll am Strand und unter Wasser.
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