Das Sultanat Oman ist Heimat faszinierender Tierarten, denen Reisende mit etwas Glück in ihrem natürlichen Lebensraum begegnen
Wüste, Hochgebirge, Oasen, Meer – die vielfältigen Landschaften Omans beherbergen verschiedenste wilde Tierarten, darunter äußerst seltene Exemplare. Fülle und Kargheit liegen im Sultanat oft nah beieinander und so finden sich in den Bergen von Dhofar Leoparden und Streifenhyänen, in den Gewässern vor der Küste tummeln sich Arabische Buckelwale und an den Stränden treffen Reisende neben Dromedaren auf Meeresschildkröten.
Scheue Vierbeiner in den Bergen Dhofars
Die kargen Berglandschaften rund um Salalah im Süden von Oman sind das Zuhause von Vierbeinern, die vermutlich nur wenige auf der Arabischen Halbinsel vermuten würden: Arabische Leoparden, Streifenhyänen, Karakals und sogar Arabische Wölfe. Während der Khareef, der Monsun, die Küstenebenen Dhofars in den Sommermonaten in ein sattes Grün taucht und Flussbetten, temporäre Seen und Wasserfälle füllt, bleiben die hohen Berge dahinter vom Regen unberührt und schaffen ein trockenes, ja teils lebensfeindliches Terrain. Dennoch lebt genau hier, an den Steilhängen des Berges Jabal Samhan, die kleinste der „großen Katzen“ der Welt. Weniger als 200 Exemplare des Arabischen Leoparden sollen noch in freier Wildbahn leben – davon 50 ausgewachsene Tiere in den omanischen Bergen Samhan, Qamar und Al Qara. Einzelne Leoparden durchwandern ein bis zu 150 Quadratkilometer großes Gelände. Somit ist es fast unmöglich, die scheuen, nachtaktiven Tiere vor die Linse zu bekommen. Häufiger hingegen sind Chamäleons, die kleineren „Meister der Camouflage“, bei einer Fahrt durch Dhofars Bergwelt zu entdecken.
Wilde Gewässer vor Omans Küsten
Der Arabische Buckelwal gehört zu den seltensten Walarten der Welt. Er wird rund 20 Meter lang und 50 Tonnen schwer. Im Gegensatz zu anderen Walarten ist er standorttreu. Er wandert also nicht durch die Ozeane, wie es seine Artgenossen tun, sondern nutzt die nährstoffreichen Gewässer vor der Küste Dhofars, insbesondere um die Hallaniyat Inseln, sowohl als Nahrungsquelle als auch Brutplatz. Sichtungen des Arabischen Buckelwal sind zwischen Dezember und März am erfolgversprechendsten. Auch viele andere große Säugetiere und Fische tummeln sich in den Gewässern vor Oman – von diversen Delfinarten über Brydewale bis hin zu Walhaien. Als Ausgangspunkt für Bootstouren zur Beobachtung der Artenvielfalt unter Wasser eigenen sich insbesondere die Hauptstadt Maskat, die Halbinsel Musandam, Ras Al Hadd sowie Dhofar. Verschiedene lokale Anbieter ermöglichen Reisenden den Zugang zu eindrucksvollen Erlebnissen mit Meerestieren per traditioneller Dhow oder Motorboot.
Ein Blick an Land: Einige Strände des Sultanats, darunter die einsamen sandigen Ufer der Insel Masirah und das Naturreservat Ras Al Jinz, werden von gleich mehreren Arten an Meeresschildkröten aufgesucht. An den Stränden von Masirah legen beispielsweise rund 90 Prozent der weltweiten Bestände Unechter Karettschildkröten ihre Eier ab. Besucher können die gepanzerten Reptilien und ihren Nachwuchs hier das ganze Jahr über beobachten; insbesondere zwischen Mitternacht und Sonnenaufgang.
Seltene Paarhufer in abgelegenen Wüsten- und Bergregionen im Oman
In freier Natur war die Oryx-Antilope in den 70er Jahren fast ausgestorben. Jedoch ließ der verstorbene Sultan Qaboos die bestens an den trockenen Lebensraum angepassten Wüstenbewohner in mehreren Naturschutzgebieten wieder ansiedeln. Heute sind die weißen Antilopen mitunter im Wildreservat von Al Wusta anzutreffen. Die Tiere decken ihren Feuchtigkeitsbedarf mit nur wenigen Grasbüscheln oder Akazienblättern und sind meist erst in den kühleren Abendstunden aktiv. Eine weitere seltene Tierart, die im Sultanat heimisch ist, ist der Arabische Thar – eine Halbziege verwandt mit Moschusochsen und Gämsen. Sie lebt in den Bergen und gilt als äußerst scheu. Im Hajar-Hochgebirge sollen noch rund 200 Exemplare leben.
Weitere Infos über den Oman findest du hier.
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Beitragsbild: Andreas Conrad
PR-Artikel: Experience Oman
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